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Malix

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Churwalden, Bezirk Plessur, seit 2010 mit Parpan Teil der Gemeinde Churwalden. Haufendorf am Eingang des Churwaldner Tals mit den Fraktionen Kreuz und Spina. 1149 in Umbilico. 1623 ca. 375 Einw.; 1850 426; 1900 340; 1950 450; 2000 663. M. war Altsiedlungsland der bischöfl. Zehntgrafschaft, Hofbesitz von St. Luzi in Chur und - 1208 erstmals bezeugt - des Klosters Churwalden. Die Burg Strassberg (Zoll) an der Septimerroute stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jh. 1268 erscheint M. als Nachbarschaft mit eigenen Geschworenen. Als Inhaber der Herrschaft Strassberg werden 1275 die Vazer genannt, nach 1338 die Toggenburger, Montforter und Matscher. Das aus der Herrschaft entstandene Gericht Churwalden schloss sich 1436 dem Zehngerichtenbund an. 1649 wurden die österr. Rechte ausgekauft, die ab 1466 bestanden hatten. 1231 ist erstmals ein Leutpriester in M. erwähnt, 1307 eine Pfarrei, 1508 die Kirche St. Gallus. 1526 traten die Bewohner zum ref. Glauben über. Um 1570 war M. noch rätoromanisch. Die Einwohner lebten von Viehwirtschaft und Ackerbau sowie vom Durchgangsverkehr. 1834-40 wurde eine Fahrstrasse angelegt. Das Maiensässgebiet auf Brambrüesch wurde in der 2. Hälfte des 20. Jh. zunehmend touristisch genutzt (Ferienhauszone, Luftseilbahn von Chur seit 1957, Skigebiet). M. gehört mittlerweile zur Churer Agglomeration (2000 mehr als zwei Drittel Wegpendler).

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 2, 1937 (19752), 248-254
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Malix", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001583/2016-12-02/, konsultiert am 03.06.2023.