Maladers

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Region Plessur, am Eingang des Schanfiggs, seit 2020 Teil der Gemeinde Chur. Zu Maladers gehörten die Weiler Sax und Brandacker. 1156 de Maladru. 1803 120 Einwohner; 1850 253; 1900 341; 1950 448; 2000 506; 2010 497; 2019 522.

Maladers: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Maladers: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Auf dem Tummihügel wird eine bronzezeitliche Höhensiedlung vermutet. Ungesichert ist die Lokalisierung der 841 im Schanfigg erwähnten Eusebius-Kirche. Die Kirche St. Desiderius in Maladers ist um 1150 bezeugt. Ein hier im 12. Jahrhundert belegter Meierhof des Churer Domkapitels wurde wahrscheinlich von den Herren von Maladers verwaltet. Die Klöster St. Nicolai, St. Luzi und Churwalden besassen Güter und Rechte in Maladers. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bis ins Spätmittelalter beim Churer Vogteigericht. Pfarrherren sind in Maladers ab 1487 zu fassen. Der Ort trat 1635 zur Reformation über. Die rätoromanische Sprache verschwand um 1570. Ungeklärt ist der Wechsel vom Churer Einflussbereich zur Gerichtsgemeinde St. Peter. Der Auskauf der habsburgisch-österreichischen Herrschaftsrechte erfolgte 1652, jener der bischöflichen Lehensrechte 1657. Durch die Zwangseinbürgerungen von 1850 (Heimatlose) entstand eine katholische Gemeinschaft, die 1923 eine Kapelle errichtete. 1875-1877 wurde die Fahrstrasse unterhalb des Dorfs gebaut. Mit wachsender Pendlerzahl wurde Maladers zu Beginn des 21. Jahrhunderts Teil der Agglomeration Chur.

Quellen und Literatur

Weblinks
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Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1156: de Maladru

Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Maladers", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.10.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001592/2020-10-05/, konsultiert am 19.03.2025.