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Künten

Polit. Gem. AG, Bez. Baden. Bestehend aus den ursprüngl. Zeilendörfern K. an der Strasse Bremgarten-Fislisbach und Sulz in der Reussebene. 1101-50 Chünten (Kopie 14. Jh.). 1798 223 (K.) und 117 (Sulz) Einw.; 1850 609; 1900 449; 1950 574; 2000 1'486. Bei Sulz wurden 1837 Reste einer röm. Villa wohl aus dem 2. Jh. n.Chr. gefunden. Um 1160 werden K. und Sulz in den Acta Murensia erwähnt. 1415-1798 gehörte K. zum Amt Rohrdorf der Grafschaft Baden. Die niedere Gerichtsbarkeit übte in K. der Landvogt, in Sulz das Kloster Oetenbach aus; der Hauptgrundherr war das Kloster Hermetschwil. K. gehörte vom HochMA an zur Pfarrei Rohrdorf, 1799 erhielt es eine Kaplanei, 1901 verselbstständigte es sich zur eigenen Pfarrei. Die 1776 erbaute Wallfahrtskapelle und spätere Pfarrkirche wurde 1964-65 durch einen Neubau abgelöst und 1973 abgebrochen. 1798 kam K. zum Distrikt Bremgarten, 1803 zum Bez. Baden. 1973 vereinigten sich auch die Ortsbürgerschaften K. und Sulz. Bis Ende des 19. Jh. war K. ein Bauerndorf mit einigen Kleinhandwerkern. 1876 Gründung der Blechwarenfabrik Birchmeier (Sprühtechnik, 1997 Umzug nach Stetten), 1900 einer Firma für Bienenzuchtartikel und -wachsprodukte (Anfang des 21. Jh. Taracell, Herstellung von Verpackungen und Formteilen aus Kunststoff). Mit der aufkommenden Industrie wandelte sich K. zu einer haufenförmigen Siedlung.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Sarah Brian Scherer: "Künten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001642/2007-11-02/, konsultiert am 29.03.2024.