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Niederrohrdorf

Polit. Gem. AG, Bez. Baden. Dorf am westl. Fuss des Heitersbergs, das aus dem Siedlungskern N., den Weilern Holzrüti und Vogelrüti sowie Aussenhöfen besteht und ökologisch wertvolle Moorgebiete beherbergt. 1179 Rordorf, 1275 Nidern Rordorf. 1780 255 Einw.; 1803 396; 1900 631; 1950 1'074; 2000 2'443. Prähist. Grabstelle auf dem Hiltiberg. Grundbesitz und spätestens ab 15. Jh. Niedergericht des Klosters Gnadental. N. war kirchhörig nach Oberrohrdorf und wurde 1972 selbstständige Pfarrei. 1929 entstand die ref. Kirchgemeinde, 1964 die ref. Kirche. Eine spätma. Offnung deutet auf eine relative Eigenständigkeit des Dorfs hin. Bis 1798 gehörte N. zum Amt Rohrdorf. 1805 wurde N. in die Gesamtgem. Rohrdorf mit Oberrohrdorf, Staretschwil, Remetschwil und Busslingen integriert, von der es sich 1854 trennte. Mit der Gründung der Blechwarenfabrik Egloff 1849 (heute Egro AG) begann eine v.a. ref. Zuwanderung. Im 20. Jh. wurde die Landwirtschaft von der Badener Industrie als Leitsektor abgelöst. Seit 2005 ist N. über die neue SBB-Haltestelle Mellingen-Heitersberg an die Zürcher S-Bahn angeschlossen. Über drei Viertel der Erwerbstätigen arbeiten auswärts, v.a. in Baden und Zürich.

Quellen und Literatur

  • Ref. Kirche Rohrdorf, 1964
  • A. Egloff et al., Chronik Niederrohrdorf, 1979
  • H. Meier, Rohrdorf, 1980
  • F. Hälg-Steffen, «Wirtschaftl. und sozialer Wandel am Rohrdorfer Berg vom 12. bis 16. Jh.», in Argovia 107, 1995, 1-98
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Patrick Zehnder: "Niederrohrdorf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.10.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001646/2011-10-13/, konsultiert am 29.03.2024.