Polit. Gem. AG, Bez. Baden, auf der westl. Schulter des Heitersberg, bestehend aus der Siedlung O. rund um den Kirchen- und Verwaltungsbezirk mit Zehntenscheune des ehem. Amtes Rohrdorf (1415-1798) und der Siedlung Staretschwil (1124 Starchoswilare). 1179 Rordorf, 1303-08 ze Oberen-Rordorf. 1780 267 Einw.; 1803 185; 1860 594; 1900 625; 1950 815; 2000 3'364. Röm. Münzen und Statuetten. Grosser Grundbesitz der Klöster Muri und Murbach (Elsass). Gerichtsherren waren bis 1344 die Freien von Rüssegg, bis 1415 die Habsburger, nachher die regierenden Orte, für Staretschwil übte das Kloster Wettingen die niedere Gerichtsbarkeit aus. Die Pfarrei umfasste O., Niederrohrdorf, Staretschwil, Remetschwil, Hausen, Bellikon, Künten, Sulz, Busslingen, Stetten, Holz- und Vogelrüti sowie das rechtsufrige Mellingen. 1528-31 war sie neugläubig. Die auf das 11. Jh. zurückgehende Pfarrkirche mit Martinspatrozinium wurde 1642 und 1940 neu errichtet unter Erhaltung des Kirchturms, 1652 wurden die Gebeine des Katakombenheiligen Castorius in die Kirche überführt. 1929 entstand die ref. Kirchgemeinde, 1964 die ref. Kirche. 1805 wurden die Dörfer O., Niederrohrdorf, Staretschwil, Remetschwil und Busslingen zur Gesamtgem. Rohrdorf vereinigt, seit 1854 bilden O. mit Staretschwil die polit. Gem. O. Die beiden Dörfer unterhielten weiterhin eigene Einrichtungen; erst der Gemeindebeschluss von 1965 leitete endgültig den Vollzug der Fusion ein. O. war bis zur Mitte des 20. Jh. landwirtschaftlich geprägt. Ausgelöst durch die Badener Industrien und begünstigt durch die gute Wohnlage begann ab 1960 das Siedlungswachstum. Um 2000 hatte O. einen hohen Wegpendleranteil, aber auch eine wachsende Anzahl gewerbl. Betriebe.
Quellen und Literatur
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |