Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Brugg. Haufendorf am Westrand des Birrfelds, mit dem nördlich gelegenen Lupfig zusammengewachsen. 1270 Bire. 1850 498 Einwohner; 1900 448; 1950 562; 2000 3529; 2010 4171.
Einzelfunde stammen aus römischer und alemannischer Zeit. Im Hochmittelalter gehörte Birr zum habsburgischen Eigenamt. Grund- und Gerichtsherrschaft gingen 1397 und 1411 an das Kloster Königsfelden und nach dessen Säkularisation 1528 an Bern über. Die Kapelle, Filiale von Windisch, wurde mit der Reformation zur Pfarrkirche erhoben. Zur Kirchgemeinde zählen auch Lupfig, Birrhard, Scherz, Schinznach-Bad und Brunegg. Die bestehende reformierte Pfarrkirche wurde 1662 von Abraham Dünz erbaut. 1771 zog Johann Heinrich Pestalozzi im Neuhof ein, um dort als Musterbauer zu wirken. Seit 1914 dient das Gebäude als Erziehungsheim (Schweizerisches Pestalozziheim). Birr wandelte sich erst nach 1950 vom ackerbäuerlich geprägten Dorf zum Industrieort. Die Ansiedlung der Brown Boveri & Cie. mit Fabrikhallen für die Herstellung rotierender elektrischer Maschinen 1957-1965 und die Erstellung der Wohnsiedlung In den Wyden mit 500 Wohnungen bewirkte einen starken Wachstumsschub. 1990 charakterisierten ein hoher Anteil an Zupendlern (73%), Industriebeschäftigten (46%) und Ausländern (44%) die Struktur der Gemeinde, in der nur noch 1% der Erwerbstätigen Landwirtschaft betrieb.
