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Fahrwangen

Polit. Gem. AG, Bez. Lenzburg. Haufendorf am Westfuss des Lindenbergs, in einer Mulde über dem Hallwilersee gelegen. 924 Farnowanch. Gerichtsort mit Richtplatz. 1693 260 Einw.; 1798 529; 1850 782; 1900 1'019; 1950 1'052; 2000 1'653. Urgeschichtl. Funde aus versch. Perioden ab der Jungsteinzeit, röm. Mauerreste und alemann. Gräber bezeugen kontinuierl. Besiedlung. Unter Habsburg (hohes und niederes Gericht) mit Tennwil zur Grafschaft F. zusammengefasst. Zwischen 1354 und 1380 erwarben die Herren von Hallwil alle Rechte. Innerhalb der Herrschaft Hallwil blieb die Grafschaft F. auch in bern. Zeit eine hochgerichtl. Sonderherrschaft. Kirchgenössig nach Sarmenstorf, 1531-1817 nach Seengen, seither eigene ref. Kirchgemeinde zusammen mit Meisterschwanden, dort auch Kirche. Neben Getreidebau ab dem 18. Jh. intensive Baumwollweberei, im 19. Jh. Strohflechterei in Heim- und Fabrikarbeit. Im 20. Jh. weitere Industriebetriebe. Konstant hoher Anteil Beschäftigter in der Industrie (1920-70 über 60%, 2000 58%), erst seit 1980 mehr Weg- als Zupendler. Seit 1920 Bezirksschule. In F. wird der Neujahrsbrauch des Meitlisunntig gepflegt.

Quellen und Literatur

  • J.J. Siegrist, Beitr. zur Verfassungs- und Wirtschaftsgesch. der Herrschaft Hallwil, 1952
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Fahrwangen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.09.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001761/2006-09-06/, konsultiert am 28.03.2024.