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Benzenschwil

Ehemalige politische Gemeinde AG, Bezirk Muri, seit 2012 Teil der Gemeinde Merenschwand. Langgezogene, bäuerl. Siedlung am östl. Fuss des Lindenbergs im oberen Freiamt. 1189 Penziswile. 1850 324 Einw.; 1880 378; 1900 308; 1950 346; 2000 518. Begütert waren im MA die Herren von Hünenberg (Inhaber der hohen und niederen Gerichtsbarkeit), die Klöster Muri und Frauenthal (1267 durch Kauf des Fronhofs von Johannes von Schnabelburg). 1394 kaufte sich das Amt Merenschwand, zu dem B. gehörte, frei und unterstellte sich mit allen Gerichten der Stadt Luzern. Bis zum Ende der Helvetik blieb B. luzernisch. 1803 wurde B. (wie die ganze Landvogtei Merenschwand) dem neu gegründeten Kt. Aargau zugeschlagen. 1813 trennte sich B. von Merenschwand und wurde selbstständig. Die nach Merenschwand kirchgenössigen Einwohner von B. besitzen seit 1972 eine in das Schulhaus integrierte Kapelle. Dorfbrände zerstörten 1799 13 Haushaltungen und 1803 deren 19. Ausser in der Landwirtschaft (1990 37% der in B. Erwerbstätigen), die ab Mitte des 19. Jh. bis 1985 durch etwas Strohindustrie (Strohsterne) im Verlagssystem ergänzt worden war, bot B. (trotz Bahnstation an der 1881 eröffneten Südbahn) nur wenige Erwerbsmöglichkeiten. 74% der Beschäftigten arbeiteten 1990 auswärts.

Quellen und Literatur

  • M. Vollenweider, P. Klausner, Dorfchronik 1189-1989 von B., 1989
Von der Redaktion ergänzt
  • Germann, Georg: Der Bezirk Muri, 1967, S. 73 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, 5).
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Benzenschwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001780/2016-09-12/, konsultiert am 13.04.2024.