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Oberrüti

Polit. Gem. AG, Bez. Muri, im südlichsten Teil des Kantons an der Reuss gelegene Streusiedlung mit Einzelhöfen. 1236 Ruty, mit der Schaffung des Kt. Aargau Oberrüti. 1850 539 Einw.; 1900 409; 1950 479; 2000 1'097. O. war Teil des habsburg. Hochgerichtsbez. Amt Meienberg, das 1415 an Luzern fiel und 1425-1798 der gemeineidg. Herrschaft Freie Ämter unterstand. Die Grund- und Twingherrschaft gehörte den Herren von Hünenberg, Stifter der Dorfkirche St. Ruprecht (1275 erw.). Nach 1415 verkauften sie den gesamten Besitz dem Luzerner Bürger Ulrich von Hertenstein, der ihn nach 1442 dem Kloster Kappel überliess. 1498-1798 lagen Herrschaft und Kirchenpatronat bei der Stadt Zug. 1803 kam O. zum Kt. Aargau. Die Reussfähre (1413 erw.), ein habsburg. Mannlehen, stand bis 1884 in Betrieb. O., das seinen bäuerl. Charakter bis in die 2. Hälfte des 20. Jh. bewahrt hatte, wandelte sich in den 1980er Jahren auf Grund der neu entstandenen Wohnquartiere zu einer Wohngem. mit vielen Pendlern nach Zug und Luzern.

Quellen und Literatur

  • J.J. Siegrist, «Spätma. Herrschaft im südl. Freiamt», in Argovia 84, 1972, 118-198
  • Die Aargauer Gem., 1990, 362 f.
Von der Redaktion ergänzt
  • Germann, Georg: Der Bezirk Muri, 1967, S. 453-463 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, 5).
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Oberrüti", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001792/2009-08-13/, konsultiert am 17.04.2024.