Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Zurzach, 2022 mit Bad Zurzach, Böbikon, Kaiserstuhl, Rekingen, Rietheim, Rümikon und Wislikofen zur Gemeinde Zurzach fusioniert. Die Haufensiedlung Baldingen liegt auf einem Hochplateau im Studenland zwischen Surbtal und Rhein und besteht aus den Dorfteilen Ober- und Unterbaldingen. 1317 Baldingen. 1799 236 Einwohner; 1850 336; 1900 183; 1950 182; 1980 144; 2000 249; 2010 291; 2020 267; 2021 276.
Das vermutlich alemannisch besiedelte Baldingen war Sitz eines mittelalterlichen Dienstmannengeschlechts mit unbekannter Burgstelle. Das Dorf unterstand hochgerichtlich den Habsburgern und gehörte ab 1415 zur Grafschaft Baden (Amt Ehrendingen). Die Gerichtsherrschaft lag in der Hand mehrfach wechselnder privater Lehnsträger. Kirchlich wurde Baldingen vom Verenastift Zurzach aus betreut und 1883 zusammen mit Böbikon zur eigenen Pfarrei erhoben. Die katholische Pfarrkirche St. Agatha wurde 1898 in neugotischer Bauweise mit Ausstattungselementen des Jugendstils von Karl Coelestin Moser errichtet. Baldingen war bis in die jüngste Zeit stark landwirtschaftlich geprägt (Ackerbau, Milchwirtschaft), 1970 arbeiteten 54% der Bevölkerung im 1. Sektor, 1990 noch 23%. Die übrigen Erwerbstätigen sind fast ausschliesslich Wegpendler. Die ehemalige Gemeinde verfügt über keine Industrie- und Gewerbebetriebe. Die Einwohnerzahl stieg erst in den 1980er Jahren markant an, als neue Einfamilienhäuser die Siedlungslücke zwischen den beiden Dorfteilen zu schliessen begannen. Vor der Gemeindefusion 2022 wurde die Verwaltung 2000-2021 im Verband mit Böbikon, Kaiserstuhl, Mellikon, Rekingen, Rümikon und Wislikofen geführt.