Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Zurzach, an den Rhein grenzend, 2022 mit Bad Zurzach, Baldingen, Böbikon, Kaiserstuhl, Rekingen, Rümikon und Wislikofen zur Gemeinde Zurzach fusioniert. Das Haufendorf Rietheim liegt am Nordosthang des vom Achenberg her vorspringenden Höhenzugs. 1239 Riethein. 1850 439 Einwohner; 1900 288; 1950 356; 2000 565; 2010 723; 2020 726; 2021 735.
In einer Quelle des 13. Jahrhunderts wird in Rietheim ein Adelsgeschlecht erwähnt. Das Dorf gehörte zur Gerichtsherrschaft Klingnau, die 1415-1798 hochgerichtlich der Grafschaft Baden unterstand. Die Niedergerichtsbarkeit lag 1265-1798 beim Bischof von Konstanz und wurde vom Stift Zurzach ausgeübt. Die Reformation wurde mehrheitlich angenommen; die Katholiken gehören der Pfarrei St. Verena in Zurzach an. 1915 erhielt die Schweizerische Sodafabrik (ab 1922 Solvay) eine Konzession für die Salzausbeutung im Rietheimerfeld (Salz), die in den frühen 1960er Jahren wegen starker Bodensenkungen eingestellt wurde. Seit 1876 ist Rietheim an die Linie Koblenz-Winterthur angeschlossen. 1977 wurde ein neues Schulhaus für die Unterstufe gebaut. Das ehemals von Landwirtschaft und Weinbau geprägte Dorf war zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine Wohn- und Pendlergemeinde (Gemeinde). Rietheim arbeitete schon vor der Gemeindefusion in diversen Bereichen mit Bad Zurzach zusammen (u.a. Finanzverwaltung, Schule, Abwasserreinigung).