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Zihlschlacht

Ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf, Bezirk Weinfelden, zwischen Aach- und Sittertal gelegen. Die Ortsgemeinden Schocherswil, Sitterdorf und Zihlschlacht bildeten 1803 die Munizipalgemeinde Zihlschlacht. 1997 vereinigten sich die Ortsgemeinden Sitterdorf und Zihlschlacht mit der Munizipalgemeinde Zihlschlacht zur politischen Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf. 817 Zilleslata. Ehemalige Munizipalgemeinde: 1850 1380 Einwohner; 1900 1468; 1950 1722; 1970 1567; 1990 2017. Ehemalige Ortsgemeinde: 1850 485 Einwohner; 1900 506; 1950 618; 1970 551; 1990 745.

Das Kloster St. Gallen erhielt 817 von Kaiser Ludwig dem Frommen zwei Huben. Im Spätmittelalter besassen sowohl der Bischof von Konstanz als auch die Abtei St. Gallen Güter und Rechte in Zihlschlacht. Die Herrschaft gehörte im 14.-16. Jahrhundert den Ryff, ab 1561 den von Hallwyl, 1769-1798 der Stadt Zürich. Zihlschlacht war 1803-2010 Teil des Bezirks Bischofszell. Ab 1529 predigte der reformierte Pfarrer von Sitterdorf in Zihlschlacht (ab 1712 Filiale). Die 1352 erwähnte Kapelle St. Afra wurde zur Kirche ausgebaut. Die Schule von 1650 war bis 1879 eine Gesamtschule. Neben Korn-, Obst-, Wiesen- und Flachsbau, Milch- und Viehwirtschaft (um 1900 Käserei) wurden auch Leinen- und Baumwollweberei betrieben und Torf gestochen. Im 19. Jahrhundert existierte eine Papierfabrik, 1880-1931 eine mechanische bzw. Schifflistickerei. Die 1891 gegründete Nervenheilanstalt Friedheim wurde in eine Rehabilitationsklinik umgewandelt.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 3, 1962, 547-554
  • Hinweisinventar Thurgau: Zihlschlacht-Sitterdorf I, Ms., 2004 (StATG)
  • B. Holzer, Schule Zihlschlacht, 1836-2005, 2005
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Zihlschlacht", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001886/2014-02-26/, konsultiert am 28.05.2023.