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Schlattingen

Ehem. Ortsgem. TG, Bez. Diessenhofen. Seit 1999 bildet das 3 km südöstlich von Diessenhofen gelegene S. mit Basadingen die polit. Gem. Basadingen-S. 1816-1998 war S. Ortsgem. der Munizipalgem. Basadingen. 897 Slattingarro. 1850 488 Einw.; 1900 333; 1950 406; 1990 512. Funde aus dem Paläolithikum und der röm. Zeit. Im MA besassen die Klöster St. Gallen, Münsterlingen, St. Katharinental und Wagenhausen Güter und Rechte in S. Die Stadt Diessenhofen verfügte ab 1460 über die hohe und 1489-1798 auch über die niedere Gerichtsbarkeit. Die Kollatur der 1275 erw. Kirche gehörte der Fam. Göberg. Bald nach der Reformation wurde S. nach Stammheim pfarrgenössig und blieb dies bis 1827; Diessenhofer Pfarrhelfer hielten ab 1585 die Predigt. 1827 trat S. in ein Filialverhältnis zu Basadingen. Die Gem. bezog Ende des 18. Jh. Grundzinsen und besass 259 Jucharten Wald. Sie betrieb Korn-, Obst-, Klee- und Weinbau sowie ab dem 19. Jh. vermehrt Milchwirtschaft. 1896-1925 wurde Glimmersand abgebaut. 1920-80 sank der Anteil des 1. Sektors von 72% auf 46%, während derjenige des 3. Sektors von 6% auf 29% anstieg. Ab 1945 entstanden neue Wohnquartiere.

Quellen und Literatur

  • G. Schmid, Chronik der Gem. S., [1937]
  • Kdm TG 5, 1992, 284-304
  • 1'100 Jahre Gem. S., [1997]

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Schlattingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001889/2011-08-09/, konsultiert am 28.03.2024.