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Siegershausen

Ehem. Ortsgem. TG, Bez. Kreuzlingen, seit 1996 Teil der polit. Gem. Kemmental. Umfasst das im oberen Kemmental an der Hauptstrasse Sulgen-Kreuzlingen gelegene Dorf S. sowie seit 1984 Dippishausen-Oftershausen. 1227 Sigehardishusin. 1850 131 Einw.; 1900 108; 1950 144; 1990 403 (inkl. Dippishausen-Oftershausen). Ursprünglich in der Konstanzer Bischofshöri gelegen, unterstand das Gericht S. vom SpätMA bis 1798 der konstanz.-bischöfl. Obervogtei Gottlieben. 1364-1452 gehörte es vorübergehend den Herren von Roggwil. Kirchgenössig war S. zunächst nach St. Stephan in Konstanz, dann nach Tägerwilen, ab Mitte des 13. Jh. stets nach Alterswilen. Nach der Reformation 1529 gingen die wenigen Katholiken nach Bernrain zur Kirche, seit 1831 gehören sie zur Pfarrei Emmishofen. Bereits Ende des 18. Jh. erfolgte der Übergang vom Kornbau der Dreizelgenwirtschaft zur individuellen Nutzung der Brachzelgen und der gemeinsame Weidgang wurde aufgegeben. Im 19. Jh. fand ein sukzessiver Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft statt. Trotz Inbetriebnahme der Mittel-Thurgau-Bahn mit einer Station in S. 1911 nahm das Dorf nur wenig Aufschwung. 1967-87 erfolgte eine Güterzusammenlegung. Seit 1958 produziert die Strähl Käse AG im Ort, die grösste Käserei der Ostschweiz.

Quellen und Literatur

  • H. Maurer, «Die Bischofshöri», in Freiburger Diözesan-Archiv 100, 1980, 9-25
  • Thurgauer Tbl., 10.10.1985
  • M. Kernen, Kemmental, 1991
Von der Redaktion ergänzt
  • Abegg, Regine; Erni, Peter; Raimann, Alfons: Rund um Kreuzlingen, 2014, S. 262-267 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, 8). 

Zitiervorschlag

André Salathé: "Siegershausen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.05.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001924/2010-05-12/, konsultiert am 25.03.2025.