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Zezikon

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Affeltrangen, Bezirk Münchwilen. Zezikon bildete bis 1994 eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Affeltrangen und umfasst das Bauerndorf Zezikon im oberen Lauchetal mit verschiedenen Weilern, unter anderem Battlehausen, Kaltenbrunnen, Maltbach und Wildern. Ein Jakobsweg führte über Gemeindegebiet. 811-838/839 Zezinchovun, 827 Zezinchova. 1850 466 Einwohner; 1900 293; 1950 233; 1970 220; 1990 299.

Im 9. Jahrhundert gehörte Zezikon zur Grundherrschaft St. Gallens. Später gelangte es an die Toggenburger und deren Dienstleute zu Zezikon, 1228 bis ca. 1500 allmählich an die Johanniterkomturei Tobel. Unter deren Gerichtsherrschaft verblieb Zezikon bis 1798. Eine erstmals 1488 niedergeschriebene Offnung regelte den Alltag im Dorf. Bis zur Reformation 1529-1530 gehörte Zezikon zur Kirche Affeltrangen, danach war der katholische Bevölkerungsteil nach Tobel kirchgenössig. 1662 stiftete Adam Lauchenauer die St. Jakobskapelle Kaltenbrunnen. Bis ca. 1860 (nach Weilern getrennt) Kornbau in Zelgen, dann zunehmend Vieh- und Milchwirtschaft (1900 Dorfkäserei). Weinbau bis um 1900, abgelöst vom Obstbau. Seit alters Torfabbau im Krähenriet und an der Lauche. 1918-1931 Korrektion der Lauche und Güterzusammenlegung im südlichen, 1951-1954 im nördlichen Gemeindeteil (seit 1980 neue Güterzusammenlegung). Handwerk blieb immer nur Nebenerwerb. Um 1900 mehrere Heimsticker und kleiner Schifflistickereibetrieb. Seit ca. 1970 rege Wohnbautätigkeit.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 2, 1955, 394-398
  • H. Bühler, «Gesch. der Johanniterkomturei Tobel», in ThBeitr. 122, 1985, 5-312
  • H. Matthey, Zezikon, 1991
  • Meyer, Kirchgem., 94 f.

Zitiervorschlag

André Salathé: "Zezikon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001948/2014-02-12/, konsultiert am 09.12.2024.