de fr it

Bettwiesen

Polit. Gem. TG, Bez. Münchwilen. Die Gem. ging 1995 aus der ehem. Ortsgem. B. hervor, die ab 1803 zur ehem. Munizipalgem. Lommis gehört hatte. Strassendorf nordwestl. von Wil (SG). 868 Petterwison. Ehem. Ortsgem. B.: 1850 296 Einw.; 1900 332; 1950 409; 2000 1'016. B. gehörte vom MA an zum bischöflich-konstanzischen Tannegger Amt, das 1693 an das Kloster Fischingen gelangte. Letzteres besass seit dem SpätMA Güter in B., wo es 1627 ein Schloss bauen liess. Die 1275 erw. Marienkapelle gehörte zur Pfarrei Wil und wurde vom Kloster aus versorgt. Unter dessen Führung wurde B. 1530 ref., ab 1542 aber wieder rekatholisiert, während die ref. Einwohner nach Sirnach verwiesen und später (vermutlich im 18. Jh.) definitiv der Kirche Affeltrangen zugeteilt wurden. 1646 erfolgte die Loslösung von Wil und die Bildung einer kath. Pfarrei. Acker- und Rebbau wurden um 1900 von der Viehwirtschaft abgelöst (1870 Viehleihkasse, 1889 Käserei). Nach 1900 liessen sich zwei Schifflistickereien, später eine Schuhfabrik (1936-79) und 1942 eine Verzinkerei (1964 235 Beschäftigte) in B. nieder. Die mit Letzterer verbundene Industrie- und Wohnbautätigkeit hat das Ortsbild nachhaltig geprägt. 1990 waren 52% der in B. Erwerbstätigen im 2., 35% im 3. Sektor beschäftigt. In jüngster Zeit nahm die Orientierung der Einwohner nach Wil stark zu (1990 69% Wegpendleranteil).

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 2, 1955, 21-28
  • J. Müller, B. 840-1990, 1993
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Gregor Spuhler: "Bettwiesen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.04.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001952/2004-04-28/, konsultiert am 29.03.2024.