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Kalthäusern

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1995 Teil der polit. Gem. Lommis, Bez. Münchwilen. Das im Lauchetal am Fusse des Immenbergs gelegene K. bildete bis 1994 eine Ortsgemeinde der Munizipalgem. Lommis. 1296 Kalthusiren. 1850 102 Einw.; 1900 79; 1950 63; 1990 58. 1296 verfügte die Komturei Tobel in K. über Grundbesitz. Vom 13. Jh. bis 1798 gehörte das Dorf zur Herrschaft Sonnenberg und zum Niedergericht Stettfurt. Ursprünglich lag K. in der Pfarrei Wängi und teilte kirchlich deren Schicksal bis ins 19. Jh. Dann trennte sich das kath. Dorf 1807 von Wängi und schloss sich der Pfarrei Lommis an. Im 19. Jh. wurde Acker- und Obstbau betrieben, daneben bot die Weberei Verdienstmöglichkeiten. In der 2. Hälfte des 19. Jh. erfolgte der Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft. Um 1900 kam die Stickerei auf. Um 1920 verschwand der ab dem 13. Jh. am Immenberg betriebene Rebbau vollständig. Bis heute bewahrt das abseits der Verkehrswege gelegene K. seinen Charakter als Bauerndorf, in dem noch 1980 die überwiegende Mehrheit der Erwerbstätigen im 1. Sektor arbeitete.

Quellen und Literatur

  • U. Graf, «Das Lauchetal», in Thurgauer Jb. 5, 1929, 19-29
  • H. Bühler, «Gesch. der Johanniterkomturei Tobel», in ThBeitr. 122, 1985, 5-312, v.a. 190-192, 203-207
  • A. Merz et al., 699 Jahre K., Ms., 2003, (StATG)
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Kalthäusern", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.07.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001953/2005-07-13/, konsultiert am 19.04.2025.