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Weingarten

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Lommis, Bezirk Münchwilen. Das im Lauchetal am Südhang des Immenbergs liegende Dorf Weingarten war 1803-1994 eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Lommis. 1270 Wingarten. 1831 211 Einwohner; 1850 215; 1900 189; 1950 192; 1990 179.

Weingarten gehörte im Mittelalter zur Herrschaft Spiegelberg, die bis 1639 ein Lehen des Domstifts Konstanz und 1629-1798 im Besitz des Klosters Fischingen war. 1270 verzichtete Graf Friedrich von Toggenburg auf eine Hube zugunsten des Klosters Rüti. Das Dorf war stets nach Lommis kirchgenössig. Bis 1798 besass Weingarten einen Dorfmeier, dessen Amt jährlich alternierend von einem Katholiken bzw. einem Reformierten bekleidet wurde. Es wurde Acker-, Obst- und Weinbau, Wein- und Obsthandel sowie bis zur Melioration 1918 Torfabbau betrieben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Übergang zur Vieh- und Milchwirtschaft. Bis 1920 verschwand der Rebbau wegen der Reblaus vollständig. 1910-1929 gab es in Weingarten eine Schifflistickerei. Obwohl am Immenberg ab 1970 Einfamilienhäuser gebaut wurden, bewahrte der Ort seinen bäuerlichen Charakter.

Quellen und Literatur

  • UB TG 3, 937 f., 976

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Weingarten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001955/2013-10-09/, konsultiert am 29.03.2024.