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Rickenbach TG

Polit. Gem. TG, Bez. Münchwilen. 1803-1997 bildete die südlich von Wil (SG) gelegene Ortsgem. R. mit Wilen (TG) die Munizipalgem. R. Seit 1998 ist R. eine polit. Gem. 754 Richinbach. Polit. Gem.: 2000 2'426 Einw. Ehem. Munizipalgem. R.: 1850 756 Einw.; 1900 921; 1950 1'485; 1990 3'992. Ehem. Ortsgem. R.: 1850 464 Einw.; 1900 542; 1950 845; 1990 2'490. Das Kloster St. Gallen besass bereits im 8. Jh. Güter in R. 1471 erwarb die Abtei St. Gallen die verpfändete Vogtei R. von Balthasar von Hohenlandenberg zurück. 1483-1798 unterstand R. dem Gericht R., zu dem auch Wilen und ab 1506 Busswil gehörten und das vom Wiler Amt verwaltet wurde. Malefizurteile vollzog der eidg. Landvogt im Thurgau. In R. tagte zudem das Freigericht Thurlinden, dem die Bauern freier Höfe der Gegend angehörten. 838 stand in R. eine Kirche, deren Patronat und Kirchensatz dem Kloster St. Gallen zustand. 1350-1422 war R. eine Filialkirche von Kirchberg. 1529-31 folgte die Kirchgem. vorübergehend dem ref. Glauben. 1644 wurde die heutige Kirche St. Verena neu errichtet. Nach der Auflösung der Dreizelgenwirtschaft betrieb R. ab dem 19. Jh. vermehrt Vieh- und Milchwirtschaft (Käserei). Die Mühle aus dem 13. Jh. wurde 1919 zur Grosshandelsmühle (Eberle Mühlen) erweitert und 2000 geschlossen. Die Glockengiesserei Eschmann bestand bis 1973. Nach dem Bau der A1 und dem Wachstum von Wil verdoppelte sich 1960-90 in R. die Bevölkerung.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 2, 1955, 290-299
  • P. Robinson, Die Fürstabtei St. Gallen und ihr Territorium, 1995, 106-109
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Rickenbach (TG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.01.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001958/2012-01-04/, konsultiert am 20.04.2025.