Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, seit 1995 Teil der politischen Gemeinde Wagenhausen, Bezirk Frauenfeld. Rheinklingen ist ein ländliches Haufendorf auf der linken Seite des Rheins unterhalb von Stein am Rhein. 854 Richelinga, bis 1838 meist Reichlingen genannt. 1850 156 Einwohner; 1900 124; 1950 146; 1990 140.
Hochmittelalterliche Besiedlung auf den Resten eines römischen Wachtturms (Limes) auf dem Burstel am Rhein, gemäss der Grabung von 1996. Die Klöster Allerheiligen, Feldbach und Wagenhausen besassen im Mittelalter Höfe in Rheinklingen. 1315 vergabte Ulrich von Klingen seinen Besitz in Rheinklingen an das Kloster St. Georgen. Ab 1433 ist Rheinklingen als Teil der Vogtei Wagenhausen fassbar, die 1575-1798 der Stadt Stein am Rhein gehörte. 1798-1995 war Rheinklingen Teil der Munizipalgemeinde Wagenhausen, 1838 bildete es bis 1995 parallel eine eigene Ortsgemeinde, die dem Bezirk Steckborn angehörte. Das Dorf war stets nach Burg bei Stein am Rhein kirchgenössig. 1969 erwarben die Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) 18 ha Land, um ein Atomkraftwerk bei Rheinklingen zu errichten, ab 1974 wurde das Projekt nicht weiter verfolgt. Die Gemeinde betrieb Acker-, Obst- und Weinbau und war in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts noch stark bäuerlich geprägt. 1980 waren 39% der in Rheinklingen wohnhaften Erwerbstätigen Pendler.