de fr it

Guntershausen bei Berg

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1995 polit. Gem. Berg, Bez. Weinfelden. 1803-1994 bildete G., das am Südosthang des Ottenbergs liegt, eine Ortsgem. der Munizipalgem. Birwinken. 1291 Gundhartzhusen. 1850 133 Einw.; 1900 105; 1930 91; 1950 115; 1990 169. Im FrühMA war G. eine sog. freiherrliche Vogtei. 1346 verkauften die Frh. von Bussnang G. an den Konstanzer Bürger Rudolf Ruch. Nach einigen Besitzerwechseln kam das Niedergericht G. 1553 an die Herrschaft Bürglen, die 1579-1798 der Stadt St. Gallen gehörte. Das seit der Reformation (1529) evang. G. gehörte stets zur Pfarrei Sulgen. Im 19. Jh. wurde Ackerbau betrieben, ausserdem waren Kleingewerbe (Mühlen) und eine Kattunweberei ansässig. Mit dem Übergang zur Milchwirtschaft und zum Obstbau gegen Ende des 19. Jh. kam die Stickerei ins Dorf. Die 1911 eröffnete Mittelthurgau-Bahn, die über das Gemeindegebiet führt, bewirkte keinen Strukturwandel. Erst mit dem Bau mehrerer Einfamilienhäuser ab 1960, einem privaten Alters- und Pflegeheim 1965 und einem sog. Seniorendörfli 1986 hat G. den Charakter eines reinen Bauerndorfs verloren.

Quellen und Literatur

  • R. Friedmann, 700 Jahre Guntershausen, 1991
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Guntershausen bei Berg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.03.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002004/2006-03-16/, konsultiert am 18.04.2024.