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Hessenreuti

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1996 polit. Gem. Sulgen, Bez. Bischofszell. Das beidseits der Verkehrsverbindung Sulgen-Erlen liegende H. bildete 1803-16 eine Ortsgem. der Munizipalgem. Birwinken und 1816-1994 eine Ortsgem. der Munizipalgem. Bürglen (beide Bez. Weinfelden). 1995 kam H. zur Munizipalgem. Sulgen. 1282 (Hesso de) Ruti. 1850 119 Einw.; 1900 126; 1920 97; 1950 111; 1990 78. Als erste bekannte Besitzer der Vogtei H. erscheinen im 15. Jh. die Herren von Roggwil. Nach einigen Besitzerwechseln war das Niedergericht H. mit Ennetaach, Gutbertshausen, einem Teil von Götighofen und Ruppertsmoos 1664-1798 Teil der Herrschaft Bürglen. Kirchlich gehörte H. stets zur Pfarrei Sulgen. Acker- und Rebbau wurden in der 2. Hälfte des 19. Jh. zunehmend von Viehzucht, Milchwirtschaft und Obstbau abgelöst. Neben der Torfgewinnung im Weinmoos wurde eine Ziegel- und Kalkbrennerei betrieben. Im 19. Jh. bot die Heimweberei und um 1900 die Stickerei einen Zusatzerwerb. Trotz des Baus einiger Einfamilienhäuser ist H. bis heute ein Bauerndorf geblieben.

Quellen und Literatur

  • B. Giger, Gerichtsherren, Gerichtsherrschaften, Gerichtsherrenstand im Thurgau vom Ausgang des SpätMA bis in die frühe Neuzeit, 1993, 93 f.
  • E. Menolfi, Bürglen, 1996, 53
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Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Hessenreuti", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002010/2007-12-13/, konsultiert am 17.04.2024.