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Istighofen

Ehem. Ortsgem. TG, polit. Gem. Bürglen (TG), Bez. Weinfelden. 1816-1995 war I. eine Ortsgem. der Munizipalgem. Bussnang. Das Brückendorf I. an der Thur und die Siedlung Moos liegen auf halbem Weg zwischen Konstanz und Wil (SG). 832 Justineshova. 1850 200 Einw.; 1870 166; 1900 186; 1950 241; 1990 449. Im FrühMA besass das Kloster St. Gallen hier Güter. Das Niedergericht I. war vom SpätMA bis 1798 Teil der Herrschaft Bürglen und umfasste neben I. auch Unter- und Niederbuhwil, einen Teil von Moos sowie Hosenruck. Der Gerichtsammann wurde alternierend von I. und Buhwil gestellt. Kirchlich gehörte I. zu Werthbühl, wohin die Katholiken noch heute kirchgenössig sind. Die Reformierten besuchten ab 1529 das Gotteshaus in Bussnang, 1865 wechselten sie zur Kirchgemeinde Bürglen. 1837 ersetzte eine Brücke die Fähre über die Thur. In I. wurde Kornbau in drei Zelgen und wenig Rebbau betrieben, ab Mitte des 19. Jh. Vieh- und Milchwirtschaft sowie Obstbau. 1908 übernahm die Firma Jakob Schmidheiny & Co. (Heerbrugg) die Ziegelei und das Backsteinwerk (Lehmvorkommen in I. und Mettlen) und gliederte sie den Ostschweizer Ziegeleien ein. Ab 1941 gehörten die Werke (1989 240 Mitarbeiter, 2004 85) zu den Zürcher Ziegeleien, die seit 1997 ZZ Wancor heissen (seit 1999 ein Unternehmen der Wienerberger Gruppe).

Quellen und Literatur

  • H. Ausderau, Gesch. der alten Thurbrücke Bürglen-I. Thurgau, 1936
  • Thurgauer Ztg., 6.1.1976 (Beil.); 27.2.2002
  • R. Gentsch, I. dazumal, 1991
  • E. Menolfi, Bürglen, 1996
Von der Redaktion ergänzt
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GND

Zitiervorschlag

André Salathé: "Istighofen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.02.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002015/2007-02-01/, konsultiert am 29.03.2024.