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Gnosca

Ehemalige politische Gemeinde TI, Bezirk Bellinzona, seit 2017 mit Camorino, Claro, Giubiasco, Gorduno, Gudo, Moleno, Monte Carasso, Pianezzo, Preonzo, Sant'Antonio und Sementina Teil der Gemeinde Bellinzona. Am rechten Ufer des Flusses Tessin am Eingang zur Riviera gelegen. 1602 240 Einw.; 1801 258; 1850 195; 1900 216; 1950 280; 2000 514. Über die prähist. Siedlung ist wenig bekannt. Etwas mehr weiss man über die weltl. und kirchl. Geschehnisse des zur Castaldia Claro gehörenden Ortes G. (Niosca), auf den 1198 Como und das Domkapitel von Mailand Ansprüche erhoben. Der Schiedspruch von 1202 sprach Como die Kirche S. Giovanni sowie die Kirche SS. Carpoforo e Maurizio in der Burg G. zu, die allerdings auf dem Gebiet von Gorduno lag. Die dem hl. Petrus Martyr geweihte Pfarrkirche ist im Verzeichnis der Kirchen der Diözese Mailand aus dem 13. Jh. aufgeführt. 1335 wird G. unter den Gem. der Herrschaft Bellinzona erwähnt, obwohl ein Teil der Bevölkerung noch einige Zeit dem Mailänder Domkapitel unterstellt blieb. So bestand im gleichen Dorf der röm. und der ambrosian. Ritus und damit eine einmalige Form kirchl. Zusammenlebens. G. liegt am Rand von Bellinzona; durch den Bau zahlreicher Wohnhäuser verlor es in den Jahrzehnten zum Ende des 20. Jh. seine ländl. Struktur.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 2
  • Gilardoni, Inventario, 204-209
  • V. Gilardoni, Il Romanico, 1967, 363-366
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Gnosca", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.04.2017, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002035/2017-04-05/, konsultiert am 02.12.2023.