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Sant'Antonio

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Bellinzona, seit 2017 mit Camorino, Claro, Giubiasco, Gnosca, Gorduno, Gudo, Moleno, Monte Carasso, Pianezzo, Preonzo und Sementina Teil der Gemeinde Bellinzona. Das Gemeindegebiet umfasste mehrere Weiler auf den Terrassen am rechten Abhang des oberen Valle Morobbia, darunter Carena (958 m). 1653 550 Einwohner; 1761 300; 1850 688; 1870 763; 1900 599; 1950 346; 2000 168; 2010 207; 2016 233.

Sant'Antonio: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Sant'Antonio: Situationskarte 2016 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Grab aus der älteren Eisenzeit (750-400 v.Chr.). Die sog. Squadra oder Fraktion S. war Teil der alten ma. Gemeinde bzw. ab 1803 der polit. Gemeinde Vallemorobbia; erst 1831 wurde S. eine unabhängige Gemeinde. Bis 1600 war das Dorf nach Bellinzona kirchgenössig, um 1680 wurde S. eine eigenständige Pfarrei. Die 1371 erstmals bezeugte Pfarrkirche SS. Antonio Abate e Abbondio wurde im 16. Jh. neu errichtet. Die Bewohner lebten von Weidewirtschaft und Ackerbau oder wanderten aus. 1464 begann der Eisenerzabbau in Carena, der mit wechselndem Erfolg und unter versch. Eigentümern bis 1831 betrieben wurde. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde liegt die Alp Giumello, die der kant. Landwirtschaftsschule Mezzana gehört. 2000 waren über drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung von S. Wegpendler, v.a. nach Bellinzona.

Quellen und Literatur

  • A. Caldelari, Stradario del borgo di Giubiasco, 1978, 44-58

Zitiervorschlag

Graziano Tarilli: "Sant'Antonio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002046/2023-12-05/, konsultiert am 17.04.2024.