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Ludiano

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Blenio, 2012 mit Malvaglia und Semione zur neuen Gemeinde Serravalle fusioniert. Auf der rechten Talseite im unteren Bleniotal. 1211 Luguilano. 1567 250 Einwohner; 1808 291; 1850 389; 1900 294; 1950 242; 2000 291; 2010 349; 2011 355.

Ludiano: Situationskarte 2011 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Ludiano: Situationskarte 2011 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Ein 1926 entdecktes Grab enthielt eisenzeitliche Beigaben. Als Nachbarschaft wird Ludiano erstmals 1351 erwähnt. Die bereits 1293 belegte Pfarrkirche San Secondo (romanischer Glockenturm) wurde 1779-1782 restauriert. In der Vergangenheit bildeten Ackerbau, Viehzucht und Weinbau die Hauptverdienstquellen. Dazu kamen Einkünfte aus der Auswanderung vor allem nach Italien – bekannt waren die Marronibrater aus Ludiano in Florenz –, Frankreich und England. Nach dem emigrationsbedingten Bevölkerungsrückgang in der Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Einwohner in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wieder an und es entstanden zahlreiche neue Wohnungen. 2000 bot der 2. Sektor die Hälfte, der 3. Sektor ca. einen Fünftel der Arbeitsplätze. Zwei Drittel der aktiven Bevölkerung fanden ihr Auskommen ausserhalb Ludianos.

Quellen und Literatur

  • MDT, Serie 3
  • M. Vicari, Valle di Blenio 2, 1995
  • L. Solari, Blenio: una valle a confronto, 1998
  • G. Gallizia, P. Ferrari, Appunti su Ludiano, 2000

Zitiervorschlag

Sonia Fiorini: "Ludiano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.03.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002057/2021-03-04/, konsultiert am 18.04.2024.