Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Blenio, 2004 mit Castro, Corzoneso, Dongio, Largario, Leontica, Lottigna, Ponto Valentino und Prugiasco zur neuen Gemeinde Acquarossa fusioniert. Marolta umfasste das gleichnamige Dorf auf einer Terrasse am rechten Hang des mittleren Bleniotals sowie einen Teil der Siedlung Traversa. 1205 Malouta. 1808 178 Einwohner; 1850 136; 1900 86; 1950 75; 2000 43; 2003 42.
Nordwestlich des Dorfes fanden sich Reste einer Casa dei Pagani. Im Mittelalter bildete Marolta mit Castro und Ponto Valentino eine Nachbarschaft, die sogenannte Consiglio. Nach der Abtrennung von Castro 1909 wurde Marolta eine selbstständige Pfarrei. Die 1402 den Heiligen Bartholomäus und Gotthard geweihte Kirche erfuhr 1674 eine Neugestaltung. Die Emigration vieler Einwohner in europäische Länder und die übrige Schweiz, wo sie sich als Kastanienröster, Kellner oder Hausangestellte verdingten, brachte Marolta zwar Einkünfte, sorgte aber gleichzeitig ab Beginn des 19. Jahrhunderts für eine konstante Bevölkerungsabnahme. In den letzten Jahrzehnten nahm die Zahl der Zweitwohnungen zu. Die Güterzusammenlegung wurde 1945 eingeleitet, 1946 folgte die Eröffnung einer Fahrstrasse. 2000 stellte die Landwirtschaft noch ein Drittel der Arbeitsplätze in Marolta.