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Prugiasco

Ehemalige politische Gemeinde TI, Bezirk Blenio, bildet seit 2004 mit Castro, Corzoneso, Dongio, Largario, Leontica, Lottigna, Marolta und Ponto Valentino die neue Gemeinde Aquarossa. 1209 Puliçasco; 1409 Pruxiascho. 1567 205 Einw.; 1602 125; 1745 203; 1850 333; 1900 214; 1950 219; 1980 156; 2000 136. Obwohl geografisch Teil des Bleniotals, gehörte P. vom MA bis 1803 als Degagna der Nachbarschaft Chiggiogna zur Leventina. Ab 1440-41 unter eidg. Herrschaft, war es 1478 Gegenstand von Auseinandersetzungen zwischen den Eidgenossen und dem Herzogtum Mailand, das P.s Zugehörigkeit zur Leventina schliesslich anerkannte. Der Auskauf der Rechte von der Kirche S. Pietro in Biasca erfolgte 1655. Die 1224 erw. Kirche S. Ambrogio vecchio in Negrentino, heute S. Carlo, ist eines der bedeutendsten Beispiele rom.-lombard. Architektur in der Schweiz. Sie war wahrscheinlich ab dem 14. Jh. Pfarrkirche, wurde aber im 18. Jh. von S. Ambrogio in P. abgelöst. Im Gebiet des Monte Nara entstanden in den 1970er Jahren Ferienwohnungen. Über ein Drittel der Arbeitsplätze in P. stammte 2000 aus dem 1., ein Fünftel aus dem 2. Sektor; zwei Drittel der Erwerbstätigen waren Wegpendler.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 3
  • Meyer, Blenio
  • F. Ambrosetti et al., Blenio 71, 1972
  • I. Marcionetti, S. Carlo di Negrentino, 1977
  • P. Ostinelli, Il governo delle anime, 1998

Zitiervorschlag

Vanessa Giannò: "Prugiasco", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.01.2017, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002062/2017-01-09/, konsultiert am 18.04.2024.