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Calonico

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Leventina, seit 2006 Teil der Gemeinde Faido. Auf einer Terrasse am linken Hang der Leventina gelegenes Dorf (961 m), von der sogenannten Strada Alta durchquert. 1227 Callonego, 1300 Callonico. 1574 179 Einwohner; 1745 93; 1850 122; 1900 81; 1950 48; 2000 42; 2005 57.

Calonico: Situationskarte 2005 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Calonico: Situationskarte 2005 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Calonico war, wahrscheinlich zusammen mit Lavorgo, eine der fünf Degagne der Nachbarschaft Chiggiogna. Das Dorf gehörte zur Pfarrei Chiggiogna, von welcher es sich 1602 abspaltete. Die seit 1300 nachgewiesene Pfarrkirche San Martino wurde abseits vom Dorf in malerischer Lage auf einem die mittlere Leventina beherrschenden Felsvorsprung erbaut. Von der ursprünglichen Kirche ist nur der romanische Glockenturm erhalten; am unlängst renovierten Hauptgebäude wurden dagegen vom 17. Jahrhundert an umfangreiche Umbauten vorgenommen. Erwähnung verdienen auch die für die Leventina typischen Häuser, die als Strickbauten mit offenen Giebeln konstruiert sind. Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde das Dorf durch die Feuersbrunst vom 10. Dezember 1681 und die Überschwemmung vom 27. August 1834. Vor dem Hintergrund einer starken saisonalen Auswanderung kam es zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang, der dazu führte, dass Calonico zu einer der kleinsten Gemeinden der Leventina wurde. Es verfügt über eine grosse Anzahl Ferienhäuser, die über die oberhalb gelegenen Maiensässe verstreut sind.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 1
  • Bianconi, Inventario
  • S. Butler, Alpi e santuari del Canton Ticino, 31984 (engl. 1881)
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Mario Fransioli: "Calonico", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002069/2021-03-03/, konsultiert am 12.11.2024.