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Dalpe

Polit. Gem. TI, Bez. Leventina. Das Dorf mit dem Ortsteil Cornone liegt auf einer Terrasse (1192 m) über dem Piottino. 1217 Albe. 1602 227 Einw.; 1745 254; 1850 481; 1900 196; 1941 129; 1950 147; 1960 202; 2000 158. In D. wurde ein kleines Gräberfeld der Golaseccakultur aus dem 5. Jh. v.Chr. gefunden. Im 13. Jh. verlief der Gotthardweg von Faido über Cornone nach Prato. D. und Cornone bildeten eine degagna (überdörfl. Nutzungsgenossenschaft) innerhalb der Nachbarschaft Prato. Die Kirche von D. ist 1338 bezeugt, diejenige von Cornone stammt aus dem späten 15. Jh. 1640 löste sich D. von der Kirchgem. Prato und wurde selbstständige Pfarrei. Die heutige Pfarrkirche SS. Carlo e Bernardo stammt von 1661. 1866 trennte sich D. von Prato und bildete eine selbstständige Bürgergemeinde. Durch die Auswanderung nach Frankreich nahm die Bevölkerung in der 2. Hälfte des 19. Jh. stark ab. Erst zw. 1941-1960 nahm sie wieder leicht zu, auch infolge der Gründung eines Bauunternehmens. Die Güterzusammenlegung von 1957 förderte den Bau von Zweitwohnungen und machte aus D. einen attraktiven Sommerferienort der Leventina. Die erste Fahrstrasse wurde 1904 eröffnet. Ein kurz vor 1940 in Betrieb genommener Marmorsteinbruch schloss wegen des Krieges rasch wieder. Die Viehzucht, jahrhundertelang die Haupteinnahmequelle, beschäftigt heute nur noch wenige Familien. 1998 begann die Gem. mit dem Bau eines kleinen Wasserkraftwerks, das vom Flüsschen Piumogna gespiesen wird.

Quellen und Literatur

  • MDT, Ser. 1
  • M. Fransioli, D., storia e immagini di un villaggio alpino, 2002
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Zitiervorschlag

Mario Fransioli: "Dalpe", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.08.2008, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002075/2008-08-11/, konsultiert am 16.04.2024.