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Borgnone

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno, 2009 mit Intragna und Palagnedra zur Gemeinde Centovalli fusioniert. Am Nordhang des Centovalli auf 708 m bzw. etwa 200 m über dem Talboden gelegen. Die einstige Grenzgemeinde zu Italien umfasste die Fraktionen Costa, Lionza sowie den Siedlungsschwerpunkt Camedo mit Zollstation und Bahnhof an der 1923 fertiggestellten Linie Locarno-Domodossola. 1364 Brugnono. 1591 13 Haushalte, 1801 290 Einwohner; 1850 409; 1900 393; 1950 307; 2000 168; 2008 123.

Borgnone: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Borgnone: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

Im MA gehörte B. zur Landschaft Locarno. Im 15. Jh. eine Degagna, teilte die Siedlung zwischen dem 16. Jh. und 1798 das Schicksal der Vogtei Locarno. Nach der Aufteilung der alten Gemeinde Centovalli 1838 wurde B. eine selbstständige Gemeinde. Auf kirchl. Gebiet gehörte es zur Pfarrei Palagnedra und wurde 1630 Vize-Pfarrei; die Kirche Beata Vergine dell'Assunta (1364-65 erbaut) erfuhr mehrere Umgestaltungen. Eine starke saisonale Auswanderung ergänzte das Einkommen der Bewohner aus Ackerbau und Viehzucht. 1964 wurde eine kleine Textilfabrik in Camedo errichtet, die Grenzgängerinnen und Grenzgänger beschäftigte. Der überwiegende Teil der Bevölkerung (1990: ca. 70%) war im 3. Sektor tätig, die Hälfte der Wohnbauten waren Zweitwohnungen.

Quellen und Literatur

  • G.M. Wähli, Centovalli und Pedemonte, 1967
  • O. Silacci et al., Centovalli e Terre di Pedemonte, 1988
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Rodolfo Huber: "Borgnone", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002089/2023-11-03/, konsultiert am 28.03.2024.