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Orselina

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno. Orselina umfasst das am Hang oberhalb von Muralto gelegene gleichnamige Dorf sowie die Fraktion San Bernardo. 1182 Concilio Meziano, 1323 Orsarina. 1596 104 Einwohner; 1801 537; 1850 782; 1880 1206; 1888 227 (ohne Muralto); 1900 212; 1950 648; 2000 866; 2010 726; 2020 681.

Orselina: Situationskarte 2023 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Orselina: Situationskarte 2023 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

O. bildete mit den am See gelegenen Orten Burbaglio und Muralto die Nachbarschaft Consiglio Mezzano, die zur Landschaft Locarno und Ascona gehörte. Bis 1850 dominierte O. diese Nachbarschaft dank des wirtschaftl. Gewichts seiner Viehzucht und seines Weinbaus. Die 1803 gebildete Gem. teilte sich 1881 in O. und Muralto. Bereits im 19. Jh. hatten sich die beiden Ortsteile unterschiedlich entwickelt: Während der obere Teil die traditionelle sozio-ökonom. Struktur bewahrte, wuchs der untere Teil am See stark an und verstädterte. Die Burg SS. Abbondio e Biagio, die im 12. Jh. als Lehen des Bf. von Como in den Händen der Fam. Muralto lag, wurde im 14. Jh. zerstört. Die im 16. Jh. erwähnte Kirche S. Bernardo war anfänglich von S. Vittore in Muralto abhängig; ab 1816 unterstand sie dem Erzpriester von Locarno. 1966 wurde O. eine eigene Pfarrei. Während 1930-80 die Zahl der deutschsprachigen Einwohner diejenige der italienischsprachigen übertraf, war das Verhältnis im Jahr 2000 umgekehrt (380 zu 460). Ab Beginn des 20. Jh. entwickelte sich O. zum Ferien- und Touristenort.

Quellen und Literatur

  • Kdm TI 1, 1972, 409-477
  • G. Mondada, Muralto 1881 prima e dopo, 1981
  • Orselina, hg. von S. Vassere, 2006

Zitiervorschlag

Rodolfo Huber: "Orselina", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002116/2023-11-22/, konsultiert am 15.02.2025.