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Barbengo

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, seit 2008 mit Carabbia und Villa Luganese Teil der Gemeinde Lugano. Im Pian Scairolo gelegen, umfasste Barbengo auch die Ortschaften Cadepiano (vor der Collina d'Oro), Garaverio und Cernesio (im Schutz des Monte Arbostora), Casoro, Casaccia und ab 1791 Figino (am See). Cernesio blieb trotz jahrhundertelangen Streitigkeiten mit Carona bei Barbengo. 1670 245 Einwohner; 1850 552; 1900 481; 1950 503; 1980 632; 2000 1559; 2007 1826.

Barbengo: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Barbengo: Situationskarte 2007 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Funde aus der Kupferzeit in B. (1865), aus der röm. Epoche in Cernesio und Casoro (1860). Der befestigte Turm bei Casoro (La Torrazza) diente in der röm.-byzantin. Epoche vermutlich als Hochwacht, später als Standort einer langobard. Garnison. Im MA war er wahrscheinlich mit einer Burg verbunden, die vielleicht den de Casoro gehörte und schon im 15. Jh. zerfallen war (heute Ruine Castellaccio). B., dessen Name vor dem 15. Jh. Premona lautete, wird in den Statuten von Como von 1335 als Teil einer Nachbarschaft (Concilium) erw., die sich um die Kirche S. Ambrogio in B. bildete und neben B. auch Agra, Bigogno (Agra), Casoro und Figino umfasste. Aufgeführt wird die Ortschaft mit Allodialgütern und bischöfl. Lehen auch im Inventar des Domkapitels von Como 1298; dasselbe Dokument erwähnt auch die Kirche S. Ambrogio, die zuerst zur Pfarrei S. Pietro in Pambio gehörte und 1591 Unterpfarrei wurde. Die Kapelle S. Antonio Abate von Cadepiano gehörte 1696 zur Pfarrei Carona. Die Kapelle S. Francesco in Figino geht auf die Zeit nach 1650 zurück; die Kirche S. Carlo in Cernesio wurde 1891-95 in neogot. Stil erbaut. Das frühere Bauerndorf (Seidenraupenzucht) versorgt heute mit seinen industriellen Klein- und Mittelbetrieben und Handelszentren (1991 100 Betriebe) die Industriezone des Pian Scairolo; die Bevölkerung hat dabei seit 1980 stark zugenommen.

Quellen und Literatur

  • La terra e la parrocchia di Barbengo, 1933
  • A.M. Redaelli, M. Agliati, Storia e storie della Collina d'Oro, 2 Bde., 1977-78
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Antonio Gili: "Barbengo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.03.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002136/2023-03-13/, konsultiert am 28.03.2024.