Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, seit 2013 mit Bogno, Carona, Certara, Cimadera, Sonvico und Valcolla Teil der Gemeinde Lugano. Am Fuss der Denti della Vecchia im Cassaratetal gelegen. Cadro umfasste früher auch Dassone, das noch 1591 bezeugt ist und vermutlich nach einer Pestepidemie aufgelassen wurde. 735 Cadelo. 1643 272 Einwohner; 1801 479; 1850 419; 1900 478; 1950 546; 1960 522; 1990 1572; 2000 1797; 2010 1967; 2012 2089.
Schon zur Zeit der Langobarden ist C. in Zusammenhang mit den Totoniden aus Campione d'Italia als Vicus (854) bezeugt. Über Grundbesitz verfügten im MA das mailänd. Kloster S. Ambrogio (12. Jh.), die Benediktinerabtei S. Abbondio in Como und das Spital S. Maria in Lugano (1421). Die mit reichen Stuckaturen versehene Kirche S. Agata (1366 erw.) wurde 1603 erneuert und im 20. Jh. restauriert. Bis 1599 hing C. von der Pfarrei Sonvico ab, mit Ausnahme einiger Haushalte, die zur Pfarrei Pazzalino-Pregassona gehörten. Später wurde C. eine selbstständige Pfarrei, die bis 1801 auch Davesco-Soragno umfasste. Die landwirtschaftl. Erträge wurden ergänzt durch Einkommen aus der Emigration. 1911 erhielt C. Anschluss an die Regionalbahn Lugano-C.-Dino, wodurch der untere Teil des Cassaratetals und Lugano näher rückten. Seit 1960 hat sich die Bevölkerung verdreifacht, und C. wurde zur Wohngemeinde in der städt. Agglomeration Luganos.