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Certara

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, seit 2013 mit Bogno, Cadro, Carona, Cimadera, Sonvico und Valcolla Teil der Gemeinde Lugano. Das Dorf Certara liegt am linken Hang des oberen Val Colla am Fuss des Passes San Lucio, der ins Val Cavargna in der Lombardei führt. 1264 Certara. 1591 100 Einwohner; 1791 150; 1808 102; 1850 142; 1900 181; 1950 136; 1990 52; 2000 65; 2010 63; 2012 53.

Certara: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Certara: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Zusammen mit der Kirche San Pietro Martire bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, war Certara ursprünglich wohl eine einfache Alp des Fronhofs von Sonvico und der aus Colla, Insone, Scareglia, Signôra und Piandera bestehenden Nachbarschaft. Das Dorf war von der Pfarrei San Pietro in Colla abhängig, verfügte aber bereits 1591 über eigene Einkünfte, eine Taufkapelle und einen Friedhof sowie ab 1670 über einen eigenen Seelsorger. 1899 errichtete Certara eine eigene Pfarrei und renovierte die aus dem 17. Jahrhundert stammende Taufkapelle San Rocco vollständig. Die Einkünfte der Dorfgemeinschaft aus Landwirtschaft und Viehzucht wurden durch die Einnahmen der Emigranten (v.a. Spengler und Kupferschmiede) ergänzt. Ab Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Dorfbevölkerung infolge des Niedergangs der Landwirtschaft und der Agglomerationsbildung um Lugano stark ab; viele Häuser werden als Zweitwohnungen genutzt.

Quellen und Literatur

  • Rovelli, Giovanni: La castellanza di Sonvico. Note storiche, 1927 (19832), S. 25, 51.
  • Zappa, Fernando (Hg.): Valli di Lugano, 1990.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1264: Certara

Zitiervorschlag

Antonio Gili: "Certara", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.03.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002158/2023-03-27/, konsultiert am 18.04.2024.