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Lamone

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano. Die Gemeinde Lamone erstreckt sich längs der Strasse am linken Flussufer des Vedeggio und umfasst das gleichnamige Dorf am Fuss des Hügels San Zeno sowie den Weiler Ostarietta. 854 Namonni, 1295 Lamono. 1850 347 Einwohner; 1900 375; 1950 541; 1970 1325; 2000 1564; 2010 1645; 2020 1677.

Lamone: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Lamone: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Auf dem Hügel San Zeno wurde ein Schalenstein gefunden. Güter und Lehensrechte in L. besassen im 9. Jh. wahrscheinlich die Benediktinerabtei S. Ambrogio von Mailand, das Domkapitel von Como, ab dem 15. Jh. die Hzg. von Mailand, 1423 das Spital S. Maria von Lugano, das Spital S. Giuseppe und 1514 das Kloster S. Maria del Carmelo in Piacenza. 1529 gingen die Rechte von S. Giuseppe sowie vom Kloster S. Maria del Carmelo an die Fam. Laghi von Lugano über. Die Pfarrei von L., die auch Cadempino umfasste, ist 1468 als selbstständig bezeugt. 1758 wurde sie zur Propstei erhoben. Die Kirche S. Andrea wird 1468 erstmals erwähnt, sie geht aber wahrscheinlich auf das 12.-13. Jh. zurück. 1612 und im 19. Jh. wurde sie umgebaut. Der Glockenturm stammt aus rom. Zeit. Neben dem Oratorium S. Zeno aus dem Ende des 15. Jh. befinden sich Räume einer bereits 854 erw. Einsiedelei. Die Weiderechte, die L. und Cadempino auf den Alpen Traverno und Guzzala besassen, wurden 1507 Isone überlassen. Jahrhundertelange Grenzstreitigkeiten mit Cadempino regelte L. 1887. Früher lebten die Bewohner L.s von der Landwirtschaft (1619 bezeugte Mühle). Zusätzl. Einkünfte verschafften die Emigration, ein vom 18. Jh. bis ca. 1950 funktionierender Sägereibetrieb und die Ausbeutung eines Sandsteinbruchs bei Valeggia. Die Brücke über den Fluss Vedeggio in Ostarietta entstand 1806-12 beim Bau der Strasse Lugano-Cadenazzo. Sie verbindet L. mit dem wichtigen Strassennetz und Siedlungsgebiet am rechten Ufer des 1906-11 kanalisierten Flusses. In diesem ebenen Gebiet konzentrierten sich entlang des Flusses und der Autobahn die meisten Industrie- und Gewerbebetriebe, die für eine starke Zunahme der Bevölkerung 1950-70 verantwortlich waren. Der Bahnhof von L.-Cadempino entstand 1923.

Quellen und Literatur

  • G. Sarinelli, Lamone-Cadempino, 1941 (19762)
  • Appunti per uno studio della toponomastica del comune di Lamone, hg. von T. Casari, 1988

Zitiervorschlag

Antonio Gili: "Lamone", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.07.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002174/2023-07-27/, konsultiert am 11.02.2025.