Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, 2001 mit Cagiallo, Roveredo, Sala Capriasca, Tesserete und Vaglio zur Gemeinde Capriasca fusioniert. Das im Val Capriasca gelegene Lopagno umfasst das gleichnamige Dorf am Eingang zum Val Colla (Valcolla), die Weiler Treggia, Somazzo und Oggio sowie die Alpen Pian Bello und Screvia. 1335 Lopagnio. 1574 117 Einwohner; 1602 114; 1638 93; 1779 262; 1850 410; 1900 397; 1950 359; 1980 344; 2000 496.
Lopagno bildete mit Cagiallo und Campestro ab dem Mittelalter ein Gemeinwesen mit Allmendbesitz (Allmend), das sich erst 1938 in drei unabhängige Bürgergemeinden mit eigenen Gebieten und Verwaltungen aufteilte. Für das 16. und 17. Jahrhundert ist eine starke Auswanderung belegt. Die Wirtschaft des Dorfs gründete auf der Landwirtschaft, dem Handwerk und dem Baugewerbe. Die von der Pfarrei Tesserete abhängige Kapelle Sant'Apollonia geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Die Bewohner von Lopagno gehörten zu den Hauptakteuren des Volksaufstands der Capriasca gegen die Obrigkeit der Helvetischen Republik vom 26. Januar 1802. Seit 1952 ist in Lopagno das Institut Don Orione tätig (von der gleichnamigen Kongregation geleitet), das Menschen mit geistiger Behinderung betreut und in der kantonalen Gesundheitsplanung anerkannt ist. 2000 arbeiteten rund drei Viertel der aktiven Bevölkerung ausserhalb der damals noch selbstständigen Gemeinde.