de fr it

Melano

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, am Ostufer des Luganersees am Fuss des Monte Generoso gelegen, 2022 mit Maroggia und Rovio zur Gemeinde Val Mara fusioniert. 799 Mellani, 1192 Melano. 1591 100 Einwohner; 1702 193; 1769 205; 1801 351; 1850 368; 1900 584; 1950 529; 2000 1102; 2010 1306; 2020 1454; 2021 1464.

Melano: Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Melano: Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

In Melano wurde eine Nekropole aus der Römerzeit entdeckt. 847 sind Besitzungen der Benediktinerabtei Sant'Ambrogio von Mailand bezeugt. Im Mittelalter kontrollierte die Stadt Como den Hafen von Melano, der im Kampf gegen Mailand Anfang des 12. Jahrhunderts strategische Bedeutung hatte. Die im Stadtrecht von Como von 1335 erwähnte Befestigung zwischen Melano und Capolago war vermutlich eine Letzi. 1798 gehörte der Ort zur kurzlebigen Republik Riva San Vitale. Zunächst waren die Bewohner nach Riva San Vitale kirchgenössig, 1591 wurde Melano selbstständige Pfarrei. Die im 15. Jahrhundert erwähnte Pfarrkirche Sant'Andrea wich 1846-1850 einem Neubau, der 1992-1994 restauriert wurde. Auf einem romanischen Vorgängerbau entstand 1634-1637 die ab dem 14. Jahrhundert bezeugte Wallfahrtskirche Madonna del Castelletto. Sie wurde 1985-1987 restauriert und ist eines der beliebtesten Pilgerziele im Tessin. Land-, Vieh- und Forstwirtschaft waren neben der saisonalen Auswanderung lange die Haupterwerbsquellen der Gemeinde. 1840 eröffnete Giovanni Battista Fogliardi in Melano eine der ersten Seidenspinnereien des Tessins (Seide). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lebte der Ort vor allem vom Tourismus.

Quellen und Literatur

  • Robertini, Agostino; Toppi, Silvano: Il Comune, 1978, S. 253-268.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
799: Mellani
1192: Melano

Zitiervorschlag

Giuseppe Negro: "Melano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002182/2022-10-31/, konsultiert am 15.10.2024.