Ehemalige Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Mendrisio, an der Grenze zu Italien gelegen, seit 2013 mit Besazio und Meride Teil der Gemeinde Mendrisio. 789 Logurno. 1591 230 Einwohner; 1643 320; 1801 543; 1850 795; 1900 770; 1950 855; 2000 1408; 2010 1713; 2012 1726.
Wie römische Überreste belegen, ist Ligornetto seit der Antike bewohnt. Der Ort wird in Dokumenten des 8. und 9. sowie des 12. und 13. Jahrhunderts erwähnt. Letztere stehen in Zusammenhang mit Gütern, die verschiedene Körperschaften aus Como in Ligornetto besassen. Bereits 1254 ist der Ort als Gemeinde (Ligorneto) bezeugt. Das anfänglich zur Pieve Balerna gehörende Ligornetto wurde 1557 eine selbstständige Pfarrei. Die Pfarrkirche San Lorenzo ist seit dem 13. Jahrhundert belegt, wurde im 18. Jahrhundert stark verändert und 2020-2021 restauriert. Die 844 erstmals erwähnte Betkapelle San Giuseppe verfügte ursprünglich über ein Marienpatrozinium. Der in Ligornetto geborene Bildhauer Vincenzo Vela liess sich auf dem Dorfhügel eine repräsentative Villa bauen, die als Wohn-, Arbeits- und Ausstellungsstätte diente. 1898 wurde dort das Museo Vincenzo Vela eingerichtet. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf betrieb hauptsächlich Getreide- und Weinanbau sowie etwas Seidenraupenzucht und bewirtschaftete mehrere Steinbrüche. Weitere Einkünfte stammten aus der saisonalen Emigration von Stuckateuren und Steinmetzen. Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts veränderte sich mit dem industriellen Aufschwung, der unter anderem mit Hilfe von Grenzgängern erfolgte, und dem zunehmenden Bau von Wohnhäusern Ligornettos Aussehen stark.