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Bignasco

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Vallemaggia, seit 2006 mit Cavergno Teil der Gemeinde Cevio. Am Zusammenfluss der Maggia und der Bavona gelegen, war Bignasco flächenmässig die grösste Gemeinde des Bezirks und umfasste auch den Weiler San Carlo. 1230 Bugnascho. 1669 103 Haushalte; 1801 215 Einwohner; 1850 202; 1900 179; 1920 143; 1950 186; 2000 306; 2005 298.

Bignasco: Situationskarte 2005 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Bignasco: Situationskarte 2005 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Im 14. Jh. bildeten B., Cavergno, Menzonio und Brontallo eine einzige Genossenschaft, wobei aber jedes Dorf autonom blieb. 1781 erhielt B. das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten. Die Pfarrei B. löste sich 1483 von Cevio. Bis 1786 umfasste sie auch Cavergno. Die dem Erzengel Michael geweihte Pfarrkirche (schon im 15. Jh. erw.) wurde mehrmals renoviert. Die Kapelle von S. Maria del Monte schmücken Fresken von 1512. Gebäude aus dem 16. Jh., zwei torbe (Getreidespeicher auf Stelzen) und eine Brücke aus dem 17. Jh. Im 19. Jh. war B. von der Massenauswanderung nur wenig betroffen, obwohl schon im 18. Jh. ein konstanter Emigrantenstrom v.a. nach Italien und Holland abfloss. Die Haupterwerbszweige der Einwohner waren jahrhundertelang der Ackerbau und die Viehzucht, das Handwerk und die Berufe der saisonalen Auswanderer; die Anfang der 1960er Jahre begonnene Wasserkraftnutzung brachte Infrastruktur und Arbeitsplätze. 1907-65 war B. die Endstation der Eisenbahn, die das Maggiatal mit Locarno verband.

Quellen und Literatur

  • Vallemaggia, hg. von G. Martini, 1988, 104 f.
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Bignasco", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.09.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002256/2022-09-16/, konsultiert am 15.06.2025.