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Coglio

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Vallemaggia, seit 2004 mit Aurigeno, Giumaglio, Lodano, Moghegno und Someo Teil der Gemeinde Maggia. Coglio liegt am linken Ufer der Maggia und war bevölkerungsmässig die kleinste und früher auch eine der ärmsten Gemeinden im unteren Tal. 1237 Cono. 1591 100 Einwohner; 1719 122; 1801 94; 1850 195; 1900 135; 1950 73; 2000 96; 2003 99. C. verzeichnete eine starke Auswanderung, v.a. nach Kalifornien. Bis nach 1950 hielt der Bevölkerungsschwund an; in den letzten Jahrzehnten nahm die Einwohnerzahl wieder leicht zu.

Coglio: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Coglio: Situationskarte 2003 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Im Dorf haben sich versch. Denkmäler aus dem 17. und 18. Jh. erhalten, u.a. ein kürzlich restaurierter Waschbrunnen, ein Beinhaus aus dem 18. Jh. (unter Denkmalschutz) und ein Friedhofskreuz von 1719. C. gehörte zur Pfarrei Maggia, von der sie sich erst gegen 1698 loslöste, nachdem sich die Mutterkirche im 16. Jh. versch. Trennungsversuchen widersetzt hatte. Die Pfarrkirche S. Maria di Monte Carmelo wurde gegen Ende des 17. Jh. errichtet und 1703 eingeweiht; 1866 stattete sie Giovanni Antonio Vanoni aus dem Maggiatal mit Wandmalereien aus. Die inzwischen fast verschwundene Landwirtschaft war während Jahrhunderten die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung, die auch im Rebbau und im Gesteinsabbau tätig war.

Quellen und Literatur

  • Il Comune, 1978, 117-128

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Coglio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.09.2022, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002264/2022-09-23/, konsultiert am 09.12.2024.