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Chabrey

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Broye-Vully, seit 2011 mit Bellerive (VD), Constantine, Montmagny, Mur (VD), Vallamand und Villars-le-Grand Teil der Gemeinde Vully-les-Lacs. Dorf am Ufer des Neuenburgersees. 1343 Charbrey. 1764 183 Einwohner; 1798 208; 1850 283; 1900 222; 1950 177; 1970 136; 2000 198; 2010 270.

Chabrey: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.
Chabrey: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.

Bei Chabrey liegt die bronzezeitliche Fundstelle Chabrey-Pointe de Montbec I, die zu den 56 ins Unesco-Welterbe aufgenommenen Ufersiedlungen der Schweiz gehört. Auf einem Felssporn oberhalb der Fundstelle befand sich ein mittelalterlicher Turm, das sogenannte Schloss Montbec. Das Dorf war im Besitz des Bischofs von Sitten. Es gehörte ab 1246 zur savoyischen Kastlanei Cudrefin, 1536-2006 zur Landvogtei Avenches und bis 2006 zum gleichnamigen Bezirk. Im 15. Jahrhundert bildeten Chabrey und Villars-le-Grand eine Gemeinde; ein Zwölferrat im 16. Jahrhundert bezeichnete den Beginn der Selbstständigkeit. Ab 1680 bestand eine Schule. Um Weideflächen trugen Chabrey und Villars-le-Grand zahlreiche Konflikte aus. Die Gemeinde besass noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Land in Villars-le-Grand. Kirchlich gehört Chabrey zu Constantine. Die Bevölkerung setzt sich mehrheitlich aus Arbeitern und Angestellten, einigen Bauern, Handwerkern und Selbstständigen zusammen. Am Seeufer ausserhalb des Dorfs dominieren stattliche Wohnhäuser.

Quellen und Literatur

  • A. Bardet, Villars en Vully, mon village, 1983
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1343: Charbrey

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Chabrey", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.04.2019, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002310/2019-04-03/, konsultiert am 19.03.2024.