Politische Gemeinde des Kantons Waadt, seit 1798 Bezirk Cossonay, bestehend aus dem gleichnamigen Dorf am linken Ufer des Veyron und aus Ittens (964 Villa Ittinges) am rechten Flussufer. La Chaux liegt an der 1858 wieder hergestellten Strasse Lausanne-Vallée de Joux über den Col du Mollendruz. 1228 La Chaus, 1277 de Calce; La Chaux (VD) bis 1953. 1474 14 Feuerstätten, 1560 29; 1764 235 Einwohner; 1850 484; 1900 364; 1950 320; 1970 214; 2000 352.
Zwei villae. 1842 und 1847 wurde ein burgundischer Friedhof freigelegt, dessen Standort heute unbekannt ist. Die Herren de Cossonay traten La Chaux vor 1223 den Templern ab und behielten Ittens. Nach der Auflösung des Ordens 1312 ging La Chaux 1315 an die Ritter des Johanniterordens über. Die Spitäler in Orbe, Villars-Sainte-Croix und Montrelloz hingen von der Kommende ab. Letztere wurde nach der Reformation säkularisiert und zuerst dem letzten Komtur, 1539 den Brüdern des Reformators Guillaume Farel verliehen und 1540 schliesslich Robert du Gard, einem Adligen aus der Picardie, verkauft. Mit der Eheschliessung 1674 zwischen Anne du Gard und Daniel de Chandieu wurden die Herrschaften La Chaux und Ittens vereint und blieben bis 1798 im Familienbesitz. La Chaux gehörte 1536-1798 zur Berner Landvogtei Morges und wurde 1764 von einem Rat der Acht verwaltet. Kirchlich war La Chaux stets Filialkirche von Cossonay, hatte aber 1667-1846 einen eigenen Diakon. Die Klosterkirche (Marienpatrozinium) verschwand nach 1547. Die heutige Kirche, die ehemalige Kapelle Saint-Michel, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude wurde 1613 und 1781 umgebaut und erweitert. Die ehemalige Grünfläche zwischen La Chaux und Ittens – Weidefläche, durch die der Veyron floss – wurde ab dem 19. Jahrhundert mit Gemeinschaftsgebäuden bebaut: schrittweise entstanden ein Gasthaus, die Post, eine Schule und die Molkerei. Dank der durch Güterzusammenlegung erzielten Flurbereinigung blieben die alten, heute betonierten Wege erhalten. La Chaux wird weiterhin von Landwirtschaft (Mischkultur und Milchviehhaltung) und wenig Handwerk geprägt. Nach einem lang anhaltenden Rückgang nimmt die Bevölkerung heute wieder zu.