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Pompaples

Polit. Gem. VD, Bez. Morges, am Jurafuss gelegen. 1049 Pons Papuli. 1550 14 Feuerstätten; 1764 180 Einw.; 1798 152; 1850 309; 1900 349; 1950 550; 2000 761. Im MA war P. ein Lehen der von Grandson und ab 1542 der de Gingins. Es gehörte zur Freiherrschaft La Sarraz. Nach deren Teilung 1626 diente die Herrschaft P., die 1645 von Orny getrennt wurde, als Apanage eines jüngeren Zweigs des Hauses de Gingins. Sie lieferte einen Grundzins an dessen Offiziere in fremden Diensten, welche die Herrschaft 1697-1798 besassen. P. war 1536-1798 Teil der Vogtei Romainmôtier, 1798-2006 des Bez. Cossonay. Ein fünfköpfiger Gemeinderat und die Gemeindeversammlung verwalteten das Dorf. Bis zur Reformation war P. der Pfarrei Orny unterstellt, danach der Kirchgem. La Sarraz. 1542 wurde eine neue Mühle, die Moulin Bornu, mit Schmiede und Hammerwerk erstellt und das Wasser für deren Betrieb vom Nozon zugeleitet. Ab 1551 wurde das Wasser unterhalb der Mühle in zwei versch. Richtungen abgeleitet; seither fliesst ein Teil nach La Sarraz und weiter in die Rhone, der andere Teil in entgegengesetzter Richtung über Orny in den Rhein. Wegen dieser Wasserscheide erhielt P. die Bezeichnung "Mittelpunkt der Welt". Zange und Hammer im Gemeindewappen versinnbildlichen die Bedeutung, die das Eisen verarbeitende Handwerk neben der Landwirtschaft hatte. Das Spital Saint-Loup war 2006 der grösste Arbeitgeber im ehem. Bezirk Cossonay.

Quellen und Literatur

  • G. Duplain, Le gouverneur du milieu du monde, 1976

Zitiervorschlag

Patrick-R. Monbaron: "Pompaples", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.03.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002347/2012-03-30/, konsultiert am 03.12.2024.