Polit. Gem. VD, Bez. Gros-de-Vaud, am linken Ufer der Mentue. 1160-79 Poleto, 1230 Pollie lo Pitet. 1416 18 Feuerstätten; 1764 47; 1803 332 Einw.; 1850 395; 1900 347; 1950 326; 2000 543.
Ende des 19. Jh. förderten archäolog. Ausgrabungen die Reste einer gallo-röm. Siedlung zu Tage und unter dem reichen Fundmaterial mehrere Bronzestatuetten. Im MA gehörte P. den Edlen von Bottens, 1348 wurde es zusammen mit der Kastlanei Bottens von den Herren de Montfaucon erworben, die auch Herren von Orbe und Echallens waren. Nach 1475 kam P. unter die Herrschaft von Bern und Freiburg und gehörte 1481-1798 zu deren gemeinsamen Vogtei Orbe-Echallens. Die beiden Orte hatten in P. die Gerichtsbarkeit inne, Bern besass die Lehensgüter und den Zehnten. Das Dorf wurde von der Versammlung der Dorfgenossen verwaltet. 1798-2006 gehörte P. zum Bez. Echallens. Das Dorf war eine Filiale der Pfarrei Dommartin. Weil nur ein Teil der Bevölkerung die Reformation annahm, bildete P. eine konfessionell gemischte Gemeinde. Die 1434 erw. Kapelle Sainte-Marie-Madeleine wurde 1915 zerstört und im selben Jahr an anderer Stelle durch eine kath. Kirche ersetzt. Die Reformierten trennten sich 1714 von Dommartin und schlossen sich der Kirchgem. Poliez-le-Grand an. Sie verfügen seit 1820 über ein Gotteshaus in P. Die Katholiken lösten sich 1866 von Bottens und bildeten eine eigene Pfarrei. Der Turlet genannte Uhrturm wurde 1750 errichtet. Die kath. Schule stammt von 1663, die reformierte von 1758. In der landwirtschaftlich geprägten Gem. erfolgte 1983 eine Güterzusammenlegung. Mit 18 Bauernbetrieben (2000) stellte der erste Sektor 2005 37% der Arbeitsplätze. 2000 waren über drei Viertel der Erwerbstätigen Pendler, die in Lausanne und Echallens arbeiteten.