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ChampagneVD

Polit. Gem. VD, Bez. Grandson. Umfasst das Dorf C., die Weiler Saint-Maurice, Les Pasquières und Sous le Closel. Die Gem. dehnt sich vom Neuenburgersee bis zu den ersten Jurahöhen aus. 885 Campania. 1798 351 Einw.; 1850 410; 1900 619; 1950 496; 1960 449; 2000 653. Archäolog. Funde aus der Römerzeit (Münzen) und der Burgunderzeit (Gräber, die eiserne, mit Silber verzierte Gürtelschnallen enthielten). Karl der Dicke übergab das Gut mitsamt dem zugehörigen Besitz Vodelgis, der es 888 dem Bischof von Lausanne abtrat. C. gehörte zu den Herrschaften Grandson und Montagny-le-Corbe. In der Berner Zeit wurde es Teil der gemeinen Herrschaft Grandson und gehörte zur Mistralie von Bonvillars. Die Verwaltung der Gemeinde oblag einem zwanzigköpfigen Rat. Die Maria geweihte Pfarrkirche stammt aus dem 12. Jh.; 1397 wurde sie Onnens angegliedert. Die Pfarrkirche in Saint-Maurice - 1228 erstmals erwähnt - war ab 1532 das ref. Gotteshaus von C. und den umliegenden Dörfern. 1697-99 wurde diese Kirche neu gebaut. 1561 entstand ein neues Pfarrhaus. Eine kleine Uhrenwerkzeugfabrik installierte sich 1871 in der ehemaligen Mühle und Sägemühle, die in der Nähe des Dorfes am Ufer des Arnon gelegen waren. Das Unternehmen, das später in la Nationale umbenannt wurde, stellt noch heute Werkzeugmaschinen her. Eine 1962 eingeweihte Biskuitfabrik (flûtes) vervollständigte die örtl. Industrie. Das Dorf wird bis heute von der Landwirtschaft und v.a. vom Weinbau geprägt. Im Zusammenhang mit den Bilateralen Verträgen (Schweiz-EU) wurde 2002 der Gebrauch der Ursprungsbezeichnung C. für den Weisswein der Gemeinde untersagt und auf den franz. Champagner beschränkt. Die Beschwerde der Weinproduzenten beim Gerichtshof der Europ. Gemeinschaften (erste Instanz) war 2003 noch hängig.

Quellen und Literatur

  • V.H. Bourgeois, Au pied du Jura, 1906 (31982)
  • M. Fontannaz, Les cures vaudoises, 1986, 36 f.
  • M. Grandjean, Les temples vaudois, 1988, 102 f.
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Philippe Heubi: "Champagne (VD)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.05.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002385/2005-05-24/, konsultiert am 29.03.2024.