Politische Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Jura-Nord vaudois, die sich vom Nordufer des Neuenburgersees bis zum Mont Aubert erstreckt. 885 Corceles. 1798 152 Einwohner; 1850 229; 1888 295; 1900 279; 1950 220; 1970 201; 2000 278; 2010 279.
Die Gemeinde beherbergt eine Gruppe von vier Menhiren aus dem Neolithikum (einer davon 1843 als Ersatz erstellt) sowie vier Ufersiedlungen. Das Stations de Concise genannte Ausgrabungsareal umfasst die Fundstellen La Baie, Les Grèves und Sous-Colachoz, die zum Teil auf dem Gemeindegebiet von Concise liegt. Es zählt zu den 56 Ufersiedlungen der Schweiz, die im Unesco-Welterbe Aufnahme fanden. Ebenfalls zutage gefördert wurden eine als "gallischer Gutshof" zu charakterisierende Anlage aus der frühen Eisenzeit und Gräber aus dem Frühmittelalter.
Die Herrschaft Corcelles wurde 1376 von Hugues de Grandson gegründet und gelangte dann nacheinander in die Hand verschiedener Familien. 1476 wurde sie der gemeinen Herrschaft Grandson angegliedert und war Teil des Meieramts Concise. 1710-1766 gehörte sie den Python von Freiburg. Danach wurde sie von Pierre-Henri Meuron gekauft, der 1780 ein Schloss errichtete. Bis zum Ende des Ancien Régime bewahrte Corcelles ein eigenes Hochgericht, was regelmässig zu Spannungen zwischen dem Herrschaftsinhaber und dem Landvogt führte. Die Gemeinde wurde von den Dorfgenossen verwaltet. 1798-2006 war sie Teil des Bezirks Grandson. Das Dorf gehört seit jeher zur Kirchgemeinde Concise. Man betreibt Weinbau und Alpwirtschaft. 1839 wurde das Gemeindehaus errichtet, 1973 eine Mehrzweckhalle. 1954 fand für den Bau von rund 40 Wochenendhäusern eine Parzellierung der Uferzone statt. An die 1956 gebaute Kläranlage wurde beim Ausbau 1974 auch die Gemeinde Concise angeschlossen.