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Onnens (VD)

Polit. Gem. VD, Bez. Jura-Nord vaudois, zwischen dem Fuss des Mont-Aubert und dem Neuenburgersee gelegen. 1228 Unens. 1803 258 Einw.; 1850 328; 1900 341; 1950 275; 1970 223; 2000 397. Im 19. Jh. wurden mehrere neolith. und bronzezeitl. Ufersiedlungen entdeckt. Bei Grabungen, die anlässlich des Baus der Autobahn A5 1996-2004 durchgeführt wurden, kamen zahlreiche Spuren vom Mesolithikum bis zur frühen Neuzeit zum Vorschein (Feuerstellen, Tumuli, Siedlungsreste, Gräber, Strassen). Im MA bildete O. ein Meieramt mit einem Gericht, das sich aus einem Meier, einem Gerichtsschreiber und zwölf Gerichtsherren zusammensetzte, und unterstand der Herrschaft Montagny. Mit dieser gehörte es 1484-1798 zur gemeinen Vogtei Grandson und 1798-2006 zum Bez. Grandson. Die Kirche Saint-Martin hing im MA von der Kartause La Lance ab. Darin finden sich Fresken aus dem 15. Jh. (Grablegung, Jüngstes Gericht) und Glasmalereien von Józef Mehoffer. 1228 wurde O. zur Pfarrei erhoben. In der Reformation wurde es gemeinsam mit Bonvillars eine Kirchgemeinde und kam 1846 zur Kirchgemeinde Concise. Die Gem. war von der Land- und Forstwirtschaft und vom Weinbau geprägt. 1973 wurde ein Lager, 1990 eine Fabrikationshalle für Zigaretten der Fabriques de tabac réunies (Philip Morris Europe SA) eingerichtet. Die Eröffnung der Autobahn A5 2005 förderte die Entwicklung O.s zur Wohngemeinde. 2000 pendelten zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung. 2005 stellte der 1. Sektor 15% der Arbeitsplätze. Das Gebiet La Chassagne wurde in das Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung aufgenommen.

Quellen und Literatur

  • V.-H. Bourgeois, Au pied du Jura, 1906 (31982)
  • R. Pictet, Les Mayor d'O., 1985

Zitiervorschlag

Robert Pictet: "Onnens (VD)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.10.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002397/2009-10-28/, konsultiert am 10.10.2024.