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Epesses

Ehemalige politische Gemeinde VD, Bezirk Lavaux-Oron, 2011 mit Cully, Grandvaux, Riex und Villette (Lavaux) zur neuen Gemeinde Bourg-en-Lavaux fusioniert. 1824 nach der Teilung der Grossgemeinde Villette entstandene Gemeinde. Das Strassendorf inmitten von Rebhängen, mit den Weilern Crêt-Dessus und Crêt-Dessous sowie einzelnen Bauernhöfen, erstreckte sich über die terrassierten Hänge am Ufer des Genfersees bis auf etwa 850 m. 1453 Espesses. 1764 243 Einw.; 1850 382; 1900 419; 1950 403; 2000 308. Überreste einer Römerstrasse und einige Münzfunde. Im 13. Jh. gehörte das Dorf der Benediktinerpropstei Lutry, die in E. durch einen Meier vertreten war. 1464 wurden die Einwohner von der Steuer befreit. In der Berner Zeit (1536-1798) bildete der Ort einen der quarts (Viertel) der zur Vogtei Lausanne gehörigen Grossgemeinde Villette, wobei E. zwei Drittel zählte und Crêt ein Drittel. 1798-2006 gehörte E. zum Distrikt bzw. Bezirk Lavaux. Die im MA gegründete Bruderschaft überliess das Gebiet 1824 der Gemeinde. Die Kapelle Saint-Jacques (14.-16. Jh.) war eine Filiale der Pfarrei Villette. Seit 1766 gehört E. zur Pfarrei Cully. Durch E. führen zwei Eisenbahnlinien (1862 Lausanne-Bern, 1864 Haltestelle der Simplon-Linie), eine Hauptstrasse sowie eine Autobahn. Seine Bewohner widmen sich zu grossen Teilen dem Rebbau und erzeugen gefragte Weine (v.a. Chasselas).

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Epesses", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2017, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002417/2017-02-02/, konsultiert am 17.03.2025.