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Mies

Polit. Gem. VD, Bez. Nyon. Das Strassendorf an der Strecke Genf-Saint-Cergue liegt auf einer Terrasse über dem Genfersee. 1345 Miez. 1633 16 Feuerstätten; 1803 143 Einw.; 1850 162; 1900 223; 1950 491; 1980 908; 2000 1'499. In M. stiess man bei Les Crénées auf eine Ufersiedlung aus dem jüngeren Neolithikum, ferner fand man einen errat. Block mit schalenförmigen Vertiefungen (sog. Pierre à Pény) und ein frühma. Gräberfeld. Das 1345 erstmals erw. M. teilt die Geschichte der Herrschaft Coppet. Eine ab 1395 bezeugte, unabhängige Bruderschaft weist auf eine erste Gemeinschaft von Bewohnern hin, die im 15. Jh. versuchte, sich aus der Leibeigenschaft zu befreien. Im Ancien Régime unterstand M. 1536-1798 der Landvogtei Nyon. Es besass eine Kapelle (1518, früh aufgegeben), die zur Pfarrei Commugny gehörte. Ab 1736 unterhielt man eine gemeinsame Schule mit Tannay, 1912 wurde nach den Plänen von Maurice Braillard ein Schulgebäude errichtet. An der 1858 eröffneten Eisenbahnlinie Lausanne-Genf erhielt M. 1887 eine Haltestelle. 1905 entstand eine Schiffswerft. M. besitzt die Naturschutzgebiete La Gouille Marion (Wald von Veytay) und Les Crénées. Das früher auf Landwirtschaft, Gemüse- und Rebbau ausgerichtete Dorf entwickelte sich nach dem 2. Weltkrieg zu einer Wohngemeinde. 2000 arbeitete mehr als die Hälfte der aktiven Bevölkerung in Genf.

Quellen und Literatur

  • B. Barbeau, M. à l'écoute de son passé, 1993

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Mies", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.01.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002515/2010-01-14/, konsultiert am 28.03.2024.